Schulprojekte wurden mit IMST-Award ausgezeichnet
28. September 2007Im Frühjahr 2007 suchte das von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt ausgehende Projekt „IMST“ nach den besten Innovationen Österreichs im Bereich des Lehrens und Lernens von Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und verwandten Fächern. 91 Projekte wurden bis 30. Juni 2007 eingereicht und von einer Fachjury bewertet. Die Verleihung der IMST-Awards ging am Montag, 24. September 2007 um 19:30 Uhr an der Universität Innsbruck über die Bühne. Überreicht wurden die IMST-Awards von BM Dr. Claudia Schmied.
„Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik bilden eine wichtige Basis für die gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes. IMST setzt hier wichtige Maßnahmen. Die engagierte Arbeit von Lehrer/innen inner- und außerhalb des Projekts ist daher von großer Bedeutung und soll mit dem IMST-Award gezeigt werden“, so BMUKK-Ministerin Dr. Claudia Schmied.
„Innovationen Machen Schulen Top!“ lautet der Slogan des österreichweiten Bildungsprojekts IMST, in dem ca. 5.000 Mathematik-, Naturwissenschafts- und Informatiklehrer/innen aktiv sind. Sie arbeiten gemeinsam an einer Verbesserung des Unterrichts. So werden beispielsweise Lehrer/innen durch den „Fonds für Unterrichts- und Schulentwicklung“ unterstützt, in „Regionalen Netzwerken“ schulübergreifende Projekte gefördert und in den Programmen „Prüfungskultur“ und „Gender Netzwerk“ inhaltliche Weiterbildungen angeboten. Daneben gibt es in Österreich noch viele andere Initiativen, die einen wichtigen Beitrag leisten! Das Projekt IMST geht vom Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung (IUS) an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt aus und wird vom BMUKK unterstützt.
Prof. Konrad Krainer, Projektleiter von „IMST“ und Vorstand des Instituts für Unterrichts- und Schulentwicklung, zu den IMST-Zielen: „Das Lernen der Schüler/innen steht im Mittelpunkt des Projekts IMST. Wir wollen auf allen Ebenen einen interessanten, kreativen und aktivierenden Unterricht fördern.“ Entscheidend für die Fachjury waren die Förderung von Innovation und Attraktivität des Unterrichts, Verbreitung der Idee, Nachhaltigkeit, Berücksichtigung von „Gender Sensitivity“ und „Gender Mainstreaming“ sowie eine begleitende Evaluation.
Fotos der Veranstaltung werden unter http://imst.uni-klu.ac.at/award online gestellt.
Mit IMST-Awards ausgezeichnet wurden folgende Projekte:
eMEHL – Entwickeln Mobiler Experimente für das Handheld-Labor (Klassenprojekt, Wien)
Unter dem Motto „Staunen statt Stucken“ erfassten Schüler/innen mobil unabhängig Daten zu den Bereichen Lärm, Wärme und Licht. Beispielsweise beschäftigte man sich unter dem Titel „Wenn nur der Lärm nicht wär“ mit Messungen im Schulhaus. Schüler/innen werteten diese Messungen aus, verwalteten die Daten und präsentierten sie auf Schautafeln und mit Übungen für die Mitschüler/innen. Das Projekt wurde an einer Kooperativen Mittelschule (1160 Wien, Wiesberggasse) mit Schwerpunkt Informatik unter der Leitung von Petra Haller durchgeführt.
Eignungstest für die Wahl der Fachrichtungen (Klassenprojekt, Kärnten)
Unter der Leitung von Dr. Johann Millonig wurde an der HTL Wolfsberg ein Eignungstest für die Wahl der Fachrichtung (Automatisierungstechnik, Mechatronik/Kunststofftechnik, Betriebsinformatik, Betriebsmanagement) entwickelt. Der schulspezifische Eignungstest setzt sich nicht nur mit dem Können, sondern auch mit den Vorlieben für die Fachrichtungen auseinander. Innovativ ist die Tatsache, dass der Test von Schüler/innen erstellt wurde. Um dem Thema „Mädchen in die Technik“ Rechnung zu tragen, bestand das Entwicklungsteam überwiegend aus Mädchen.
Chemie im Kochtopf (Klassenprojekt, Steiermark)
An der Musikhauptschule Ferdinandeum in Graz wurde der Chemie-Lehrplan der 8. Schul-stufe im Schuljahr 2006/07 im Zusammenhang mit der Küchenchemie erarbeitet. Es wur-den chemische, biologische und physikalische Vorgänge, die bei der Zubereitung von Speisen stattfinden, in Schüler/innenversuchen erprobt. Die chemischen Hintergründe wurden analysiert. Außerdem wurde in jeder Einheit von den Schüler/innen etwas Essbares gekocht (Kartoffelgulasch, Biskuitroulade, Topfen, Rotkraut etc.) und verspeist. Das Projekt wurde unter der Leitung von Eva-Maria Mareich durchgeführt.
Nanotechnologie (Allgemeine Bewerber, Tirol)
Am Projekt „Nanotechnologie“ des Regionalen Netzwerks Tirol arbeiteten 35 Schulen aller Schultypen mit ungefähr 80 Lehrer/innen und ungefähr 500 Schüler/innen mit. Auf unterschiedlichen Ebenen (Wirtschaft, Umwelt, Gesundheit und Medizin, Lange Nacht der Forschung, 10-14-Jährige, Raster-Tunnel-Mikroskop) näherte man sich den neuen Technologien (ein Nanometer ist ein Millionstel von einem Millimeter). Im Projekt entstand ein Nanokoffer mit einfachen Experimenten, der weiter im Unterricht eingesetzt werden kann. Koordiniert wurde das Projekt vom Regionalen Netzwerk Tirol unter der Leitung von Mag. Kurt Leitl.
Job-College (Modul E-Technik) (Allgemeine Bewerber, Steiermark)
Im autonomen Fachbereich „Job-College“ an der Polytechnischen Schule Leibnitz werden Jugendliche, die weder eine Lehrstelle haben noch eine höhere Schule besuchen können, aufgefangen. Vorrangiges Ziel des „Job-College“ ist es, diese jungen Menschen in das Berufsleben zu integrieren. Im Modul E-Technik werden Defizite in den technischen Fächern aber auch in Mathematik durch modularen Unterricht mit Praxisbezug (E-Labor, eigener praktischer Unterricht mit E-Technik Set) behoben. Von den ersten neun am Projekt teilnehmenden Schüler/innen fanden sieben bereits eine Arbeitsstelle. Projektleiter ist Alois Tieber.
Plant Science Gardens (Allgemeine Bewerber, Tirol & Salzburg)
Im Rahmen dieses Projekts wurden im Schuljahr 2006/07 in enger Kooperation von Volksschullehrer/innen und -direktor/innen, Fachdidaktiker/innen der Pädagogischen Hochschule Tirol und der Universität Salzburg und dem Team der grünen Schule des Botanischen Gartens in Innsbruck (Mag. Christian Bertsch) „forschend-begründende“ Unterrichtsmaterialien zum Thema Pflanzenwachstum entwickelt, getestet und evaluiert. Schüler/innen experimentieren, beobachten und schließen dabei selbst auf Erklärungen für die Phänomene in der Natur. Die Unterrichtsmaterialien können für den Unterricht in Volksschulen eingesetzt werden und wurden bereits in die Lehrer/innenfortbildung integriert.